Trau di! Mein Fazit nach Dancing Stars

​Als im Herbst der Anruf von Dancing Stars kam, war mein erster Gedanke: „Oh Gott, ich und tanzen? Und das noch vor Millionenpublikum?! Das geht gar nicht!“

Überlegte Entscheidungen.
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse der letzten Jahre, vor allem in Hinsicht auf wichtige Entscheidungen: Keine Schnellschüsse machen! Besser mal reinspüren, nachdenken, zumindest einmal darüber schlafen und mit jemandem darüber sprechen, bevor du aus dem Affekt handelst. In meinem Fall war das die beste Zuhörerin und Ratgeberin, die ich mir wünschen kann, meine Traumfrau Judith.

Durch diesen Prozess treffe ich die besseren Entscheidungen. Zugegeben gelingt mir als chronischen Ungeduldszapfen dieser nicht immer, aber immer öfter. (Aber Achtung: Entscheidungen ständig aufzuschieben ist auch nicht die Lösung ;))
So wie mit dem Angebot für „Dancing Stars“. Genau eine Nacht lag zwischen den Fragen „Warum sollte ich da mitmachen?“ und „Warum sollte ich da nicht mitmachen?“

Vier Monate später weiß ich, warum.

Neue Leidenschaft. Neue Freundschaft. Neuer Glaubenssatz.
Dancing Stars hat mir vieles ermöglicht, aber in erster Linie ein festgefahrenes Muster in mir aufzulösen: „Ich kann nicht tanzen“, war ein Glaubenssatz, den ich mein ganzes Leben lang mit mir herumgeschleppt habe. Gebildet durch die Meinung anderer wie zB „Fußballer können nicht tanzen“ oder „Du kannst das nicht.“ oder „Bei dir schaut das nicht gut aus.“ Das Problem ist, dass wir viele unserer Gedanken und Glaubenssätze von anderen (Eltern, Freunden, Gesellschaft) übernehmen, ohne sie zu überprüfen. Und genau dem wollte ich mit Dancing Stars etwas entgegensetzen.

Mutig sein. Komfortzone verlassen.
Ich will nicht nur in meinen Vorträgen und Workshops darüber reden und in meinen Büchern darüber schreiben, sondern es auch vorleben und auch mich selber immer wieder ausprobieren und weiterentwickeln. Auch deshalb habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt, mich auf die Herausforderung eingelassen und damit einen spannenden Prozess in mir ausgelöst. Hätte mir vorher jemand gesagt: „Du könntest in einer TV-Tanzshow mitmachen. Eine Million Menschen schauen dabei zu. Wie lange möchtest du dich darauf vorbereiten?“ Ich hätte mir Monate, wenn nicht Jahre dafür gegeben. Ich hielt es nicht für möglich, als absoluter Tanzlaie in derart kurzer Zeit solche Shows einzustudieren und abzuliefern. An dieser Stelle auch Hut ab vor all den anderen Paaren (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

„Trial and Error“.
Freude hat mir das Tanzen von Anfang an bereitet, vor allem dank meiner bezaubernden Tanzpartnerin Julia Burghardt. Aber zugegebenermaßen waren unsere ersten beiden Shows noch nicht das Gelbe vom Ei. Mit dem Wiener Walzer und dem Cha Cha Cha lieferten wir einen passablen Einstieg, mehr aber auch nicht. Meine Performances waren noch geprägt von Nervosität und Nachdenken. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir die Choreografien zu merken und sie möglichst fehlerfrei abzuliefern. Auch so eine Krankheit unserer Gesellschaft: Die Angst vorm Scheitern. Anstatt mutig Dinge einfach auszuprobieren und per „Trial and Error“ zu lernen und besser zu werden, werden wir dazu erzogen, ja keine Fehler zu machen und ja nicht aufzufallen.

"Fehler sind nur Überraschungen. Etwas das anders gekommen ist, als du es dir vorgestellt hast."

Innere Blockaden lösen.
Im Laufe der Wochen ist dann aber was Spannendes passiert: Mein Glaubenssatz hat sich mehr und mehr aufgelöst und es ist mir immer besser gelungen, nicht nur die Choreografie auswendig zu lernen, sondern auch die Musik zu spüren und ihre Geschichte zu verstehen. Und so ist mir – auch dank tollem Lied („I wanna be like you aus dem Dschungelbuch“) und Julias genialer Choreografie – in der dritten Show der Knopf aufgegangen. Ich betrat den Ballroom und hatte von Beginn an das Gefühl, diese Show so richtig zu rocken. Ich hatte plötzlich eine ganz breite Brust, das Funkeln in den Augen, Gänsehaut am ganzen Körper und vor allem extrem viel Spaß.

Diese 90 Sekunden (hier noch mal der Link zu diesem Tanz) haben mir nicht nur bewiesen, dass ich sehr wohl tanzen kann, sondern auch, was du alles schaffen kannst, wenn du offen und mutig bist. Ich habe das in meinem Leben schon öfter und vor allem als Fußballprofi erlebt, allerdings in einer ganz anderen Form: Um mir meinen Kindheitstraum zu erfüllen, darauf konnte ich mich schließlich über zehn Jahre lang vorbereiten und mich Schritt für Schritt herantasten.

„Ja“ sagen.
Neben meiner neuen Leidenschaft fürs Tanzen, einer neuen Freundschaft mit Julia und  vielen netten Begegnungen hat mich Dancing Stars sehr darin bestärkt, noch öfter und überzeugter Ja zu sagen. Ja zu neuen Herausforderungen und Abenteuern, die das Leben für mich bereithält.

Das und vieles mehr wünsche ich auch dir: Dass dein Leben bunt ist und du mutige Entscheidungen triffst. Dass du neue Dinge ausprobierst und viele verschiedene Erfahrungen machst. Dass du neue Seiten und Talente an dir entdeckst. Dass du herausfindest, was alles in dir steckt und du deine Potentiale entfaltest. Dass du an dich glaubst und deine negativen Glaubenssätze auflöst. Dass du Menschen wirklich begegnest und echte Freundschaften schließt. Dass du dir Ziele steckst und deinen Träumen nachgehst.

Träum weiter,
Peter Hackmair

Peter Hackmair

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